
Würdigung innovativer MINT-Unterrichtskonzepte im deutschsprachigen Raum
75.000
Transferprojekte und Lehrerfortbildungen für Frankfurt
Auszeichnet werden Fachdidaktiker und pädagogische Fachkräfte, die herausragende Unterrichtskonzepte und Lernangebote in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik entwickelt, erprobt und umgesetzt haben.
Mit dem Polytechnik-Preis werden seit 2011 die Leistungen der Wissenschaftler in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt, innovative Unterrichtskonzepte bekanntgemacht und deren Transfer in die Schulen in Frankfurt und Umgebung gefördert. Jede Ausschreibung des Polytechnik-Preises erfolgt zu einem Schwerpunktthema.
2011: Stärkung des MINT-Unterrichts in der Sekundarstufe I und II
2013: Innovative Lernangebote für die Primar- und Elementarstufe
2016: Nachhaltige MINT-Vermittlungskonzepte an außerschulischen Lernorten
2019: Konzepte für den konstruktiven Umgang mit Vielfalt im MINT-Unterricht
2022: Digitale Werkzeuge als Gewinn für den MINT-Unterricht
Hoher Reputationswert
Die Preisträger profitieren einerseits von dem Preisgeld, das sie für ihre Forschung verwenden können, ganz besonders aber von der Reputation, die mit der Auszeichnung verbunden ist. Der Preis wird in der Hochschullandschaft in Deutschland aufmerksam wahrgenommen, denn er zollt der wissenschaftlichen Arbeit der Fachdidaktiker Anerkennung - und Forschung für guten Unterricht ist grundlegend wichtig, um die Bildungschancen unserer Kinder zu verbessern.
Kandidaten können entweder für den Polytechnik-Preis vorgeschlagen werden oder aber sich selbst bewerben. Eine unabhängige Auswahlkommission, bestehend aus Experten der Bereiche Wissenschaft, Schule und Stiftungswesen, wählen die innovativsten Konzepte aus.
Aus der Theorie in die Praxis
Im Anschluss an die Preisverleihung werden die Preisträgerkonzepte in einem strukturierten Transferprozess an Frankfurter Kindergärten, Schulen oder außerschulischen Lernorten implementiert. Die zahlreichen Fortbildungen, in der Regel von den Preisträgern selbst durchgeführt, werden von den Teilnehmern als besonders praxisnah und nutzbringend erachtet, um die neuen Unterrichtskonzepte und Lernangebote in ihrer pädagogischen Arbeit zu verankern.
Als Beispiele für Transferprojekte, die ihre Umsetzung in Frankfurt am Main durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft gefunden haben, seien KEMIE® und Junge Mathe-Adler Frankfurt (vormals Mathe für kleine Asse) genannt, die beide im Frühjahr 2017 starteten.
KEMIE®
Das Akronym KEMIE® steht für 'Kinder erleben mit ihren Eltern Chemie'. Einmal im Monat gehen 10- bis 13-Jährige mit ihren Eltern ins Chemie-Schülerlabor, führen in Eltern-Kind-Tandems Experimente durch und lernen dabei naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen kennen
Das Rahmenthema des Projekts, das über ein Schuljahr verläuft, sind stets Lebensmittel, deren Inhaltsstoffe und Konservierung. Unterstützt und begleitet werden die Tandems von Studierenden, Wissenschaftlern, Auszubildenden und Ausbildern.
Erfinderin von KEMIE® ist Prof. Dr. Katrin Sommer von der Ruhr-Universität Bochum. Sie erhielt für das Projekt den im Jahr 2016 mit 50.000 Euro dotierten 1. Platz des Polytechnik-Preises. Die Wirksamkeit ihres Projekts konnte bereits durch eine systematische empirische Evaluation in Bochum bestätigt werden.
KEMIE® wird in Zusammenarbeit mit der Didaktik der Chemie an der Goethe-Universität und Provadis, Partner für Bildung & Beratung realisiert und durch den Verband der Chemischen Industrie e. V., Landesverband Hessen, gefördert.
Junge Mathe-Adler Frankfurt
Junge Mathe-Adler Frankfurt fördert besonders mathematikbegabte und -interessierte Schülerinnen und Schüler und vermittelt ihnen Spaß an Zahlen, Formeln und problemlösendem Denken.
Im Zweiwochentakt treffen sich die Drittklässler verschiedener Frankfurter Schulen zu gemeinsamen Forscherstunden. 90 Minuten lang knobeln und tüfteln die kleinen Asse unter der Anleitung von Mathematikstudenten und einem Mathematiklehrer und begeben sich auf die Spur mathematischer Geheimnisse. Dabei wird kein Schulstoff vorweggenommen, sondern dieser vertieft oder praktisch angewendet.
Neben den zweiwöchigen Treffen gibt es einmal im Halbjahr eine mathematische Exkursion. Die Kinder erkunden dann, ausgestattet mit Smartphones des Instituts, den Campus Bockenheim auf mathematische Weise und lösen mithilfe von GPS und einer App Schätz-, Überschlag- und Problemlöseaufgaben.
Das Konzept von Junge Mathe-Adler Frankfurt stammt von Friedhelm Käpnick, Professor für Mathematikdidaktik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Er war damit 2016 der Drittplatzierte beim Polytechnik-Preis für die Didaktik der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Den Projekttransfer nach Frankfurt ermöglichen neben der Stiftung und der Goethe-Universität das Hessische Kultusministerium und die Dr. Hans Messer Stiftung.
Das sind die bisherigen Preisträger
2022: "Digitale Werkzeuge als Gewinn für den MINT-Unterricht"
1. Preis: Prof. Dr. Francesco Mondada (Lausanne) - "Lernroboter Thymio"
2. Preis: Prof. Dr. Jorge Groß (Marburg) - Lehr-Lern-Plattform "ID-LOGICS"
3. Preis: Prof. Dr. Jochen Kuhn (München) - "Digitale Schweizer Taschenmesser"
Sonderpreis: Dr. Nadja Belova und Dr. Moritz Krause (Bremen/Bremerhaven) - "HIQO – Das Wasser mit Leitfähigkeitsextrakt"
2019: "Umgang mit Vielfalt in der MINT-Bildung"
1. Preis: Prof. Dr. Susanne Prediger (Dortmund) - "SiMa – Sprachbildung im Mathematikunterricht"
2. Preis: Prof. Dr. Annette Marohn (Münster) - "choice2learn und choice2explore"
3. Preis: Prof. Dr. Björn Risch und Dr. Markus Scholz (Koblenz-Landau/Ludwigsburg) - "NachHLtig – Inklusive Bildungsangebote für Heterogene Lerngruppen im Kontext Nachhaltigkeit"
2016: Nachhaltige MINT-Vermittlungskonzepte an außerschulischen Lernorten
1. Preis: Prof. Dr. Katrin Sommer (Bochum) - "KEMIE – Kinder erleben mit ihren Eltern Chemie"
2. Preis: Prof. Dr. Burkhard Priemer und Prof. Dr. Lutz-Helmut Schön (Berlin/Wien) - "Vom Sehen zur Optik"
3. Preis: Prof. Dr. Friedhelm Käpnick (Münster) - "Mathe für kleine Asse".
Sonderpreis: Irina Fritz und Christine Füssl-Gutmann (München) - "Der Stoff aus dem die Dinge sind – Werkstoffe der Gegenwart und Zukunft".
2013: "Innovative Lernangebote und Unterrichtskonzepte für den Elementar- und Primarbereich."
1. Preis: Prof. Dr. Kornelia Möller (Münster) - "Klasse(n)kisten"
2. Preis: Prof. Dr. Hedwig Gasteiger (München) - "Frühe mathematische Bildung in Alltags- und Spielsituationen"
2. Preis: Prof. Dr. Gisela Lück (Bielefeld) - "Naturwissenschaftliche Bildung im frühen Kindesalter"
2. Preis: Prof. Dr. Brunhilde Marquardt-Mau (Bremen) - "ELISA-Lab und KIGA-Lab"
2. Preis: Prof. Dr. Christoph Selter (Dortmund) - "PIK AS: Kompetenzorientierter Mathematikunterricht in der Grundschule"
2011: Herausragende Konzepte für MINT-Unterricht in der Sekundarstufe I und II
1. Preis: Prof. Dr. Ilka Parchmann (Kiel) - "Chemie im Kontext"
2. Preis: Prof. Dr. Marcus Hammann (Münster) - "Kompetenzorientiertes Experimentieren"
2. Preis: Prof. Dr. Aiso Heinze (Kiel) - "Mathe macht stark"
2. Preis: Prof. Dr. Peter Hubwieser (München) - "Modulares Gesamtkonzept für den Informatikunterricht"
2. Preis: Prof. Dr. Thomas Wilhelm, Prof. Dr. Hartmut Wiesner, Dr. Verena Tobias, Dr. Christine Waltner und Prof. Dr. Martin Hopf (München/Würzburg/Wien) - "Dynamische Einführung in die Mechanik"
Fragen zum Polytechnik-Preis?
Auf der Website www.polytechnik-preis.de finden Sie weitere Infos. Sprechen Sie mich gerne an
