Portrait

Gemeinsam statt einsam

Beitrag aus dem Tätigkeitsbericht 2021 von Axel Braun

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Singen macht glücklich – vor allem im Chor! Darüber haben wir mit Lisa Ochsendorf gesprochen. Die Main-Campus-Alumna leitet den Stiftungschor, dem es gelungen ist, trotz Kontaktverbot in der CoronaPandemie zu wachsen und Begeisterung auf vielen Wegen zu entfachen.

Wir treffen Lisa Ochsendorf an der Frankfurter U-Bahnstation "Willy-Brandt-Platz". Sie pendelt zwischen Köln und Frankfurt und ist als leidenschaftliche Musikerin und Musikvermittlerin immer viel unterwegs. Außer natürlich, wenn eine weltweite Pandemie für Stillstand sorgt. Ein Stillstand, der die Kulturbranche besonders hart getroffen hat. Keine Reisen, keine Auftritte vor Publikum und vor allem kein gemeinsames Musizieren im Probenraum. Der Todesstoß für den Stiftungschor? Mitnichten! Mit Durchhaltevermögen, Kreativität und Leidenschaft ist es der mehrfach prämierten Musikerin gelungen, den von ihr geleiteten Klangkörper in den vergangenen Monaten sogar noch zu vergrößern. Heute sind 48 Gleichgesinnte im Chor der
Stiftung aktiv. Und sie verbindet inzwischen viel mehr als nur die Freude am Singen.

Lisa Ochsendorfs Verbindung mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft beginnt im Jahr 2015 mit der Aufnahme der damaligen Schulmusikstudentin
an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) in das Main-Campus-Stipendiatenwerk. Zu dieser Zeit entstand aus dem Kreis des
Alumni-Netzwerks der Stiftung die Idee, einen eigenen Chor zu gründen. Lisa Ochsendorf war sofort Feuer und Flamme für das Projekt und übernahm ihre erste eigene Chorleitung. Schnell entwickelte sich der Stiftungschor zu einem ebenso beliebten wie bekannten Klangkörper der Stiftung. "Auftritte haben uns schon in den Kaisersaal des Frankfurter Römer, die Paulskirche, den Deutsche Bank Park, die Oper Frankfurt oder auf die Freilichtbühne der Jahrhunderthalle geführt", schwärmt die Chorleiterin. Immer im Gepäck: ein buntes Repertoire aus thematisch verbundenen Stücken, darunter Songs aus Pop, Filmmusik oder Musicals.

»Musik macht glücklich und verbindet.« Lisa Ochsendorf Leiterin des Chors der Stiftung Polytechnische Gesellschaft

In der Pandemiezeit und aufgrund der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen war in den letzten Monaten viel Kreativität gefragt. Aber als Musikerin weiß Lisa Ochsendorf: "Aufgeben gibt es nicht. Man muss immer weitermachen – nur so kann sich unglaublich viel Neues entwickeln, und man kann viel erreichen." Also wurden rasch digitale Treffen eingeleitet und ganz neue Arten des gemeinsamen Singens ausprobiert: von YouTube-SplitscreenVideos, der Aufnahme von Podcasts zu stimmphysiologischen Themen bis zum gemeinsamen Adventskalender mit musikalischen Grüßen aus den Privatwohnungen der Chormitglieder.

Neben dem gemeinsamen Musizieren ist dabei etwas ganz Neues entstanden: "Musik macht glücklich und verbindet. Gerade am Anfang der Pandemie, wo sich viele alleine gefühlt haben, weil man zu Hause bleiben und die sozialen Kontakte reduziert werden mussten, haben sich die Mitglieder des Chors gegenseitig in unglaublicher Weise unterstützt", so die Chorleiterin. Die regelmäßigen Treffen vor dem Bildschirm wurden rasch zum wichtigen Fixpunkt in der Woche, und es entstand ein ganz neues Gemeinschaftsgefühl. "Davon haben viele gezehrt und neue Motivation bekommen. Und letztendlich sind wir noch viel stärker zusammengewachsen.