Schülerforum zu Demokratie und Verfassung

Junge Paulskirche

Das Programm Junge Paulskirche richtet sich an debattierfreudige und politikinteressierte Frankfurter Oberstufenschülerinnen und -schüler. Im neunmonatigen "Schülerforum zu Demokratie und Verfassung" diskutieren sie einmal pro Monat in insgesamt fünf Debatten über aktuelle Themen und erhalten von Expertinnen und Experten wertvolle Impulse. Die Junge Paulskirche versteht sich als ein Forum, um komplexen Fragestellungen auf den Grund zu gehen und sich im Austausch von Argumenten, im Perspektivwechsel und in Konsensfindung zu erproben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden so zu Botschaftern gelebter Demokratie.

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Ein Demokratiebildungsprogramm der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Zusammenarbeit mit den Politiksprechern der Agenten der gepflegten Debatte gGmbH

 

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Jahrgänge

Abschlussfahrt u. a. nach

Berlin, Bonn, Karlsruhe, Straßburg oder Luxemburg

Das Programm auf einen Blick

Im Folgenden stellen wir die Junge Paulskirche vor. Wenn du Interesse an einer Teilnahme hast, prüfe bitte erst, ob die Kriterien auf dich zutreffen und nimm danach Kontakt zu deiner PoWi-Lehrkraft oder zur Fachbereichsleitung II auf. Hier bekommst du den Bewerbungsbogen. Deine Schule kann für das Projekt bis zu drei Schülerinnen und Schüler vorschlagen.

Eine Bewerbung für die Junge Paulskirche 2024/2025 ist leider nicht mehr möglich. Für den nächsten Jahrgang kann jede Frankfurter Oberschule bis zu drei Schülerinnen und Schüler im Sommer 2025 nominieren. Die Frist wird noch bekannt gegeben.

Wer kann mitmachen?

Die Junge Paulskirche richtet sich an Oberstufenschülerinnen und -schüler aus Frankfurter Oberschulen, die idealerweise nicht im Abiturjahrgang sind. Du solltest dich für politische und aktuelle Themen interessieren und gern über komplexe Sachverhalte wie beispielsweise Grundrechtskonflikte, die Einführung eines Pflichtjahres oder Grenzen der Kunstfreiheit diskutieren. Du solltest engagiert, neugierig, offen und bereit sein, Dich über einen Zeitraum von rund neun Monaten in das Programm zeitlich einzubringen.

Was wird geboten?

Nach dem Auftakt nimmst du an fünf sogenannten "Paulskirchendebatten" teil, begleitet von namhaften Expertinnen und Experten und betreut von Marcus Kiesel und Helge Eikelmann. Die Abschlussveranstaltung findet in der Paulskirche statt, einem der bedeutendsten Orte der deutschen Demokratiegeschichte. Danach geht es auf eine zweitägige Abschlussfahrt, beispielsweise nach Berlin, Straßburg oder Luxemburg. Dort besuchst Du interessante Institutionen und kommst mit Praktikern, Politikern oder Experten ins Gespräch.

Wie läuft es ab?

In jeden Jahrgang werden 18 Jugendliche aus ganz verschiedenen Frankfurter Schulen aufgenommen. Bei den Debatten wird die Gruppe der Teilnehmenden in zwei feste Teams aufgeteilt, Team Marcus und Team Helge. Wichtig ist, dass bei jeder Debatte eine zugewiesene Perspektive eingenommen wird, die nicht notwendigerweise der eigenen Meinung entspricht – das übt im Perspektivwechsel und trägt dazu bei, dass du dich mit komplexen Themen auseinandersetzt. Im Vorfeld der Debatte wird in der Gruppe die Argumentation für die jeweilige Position recherchiert und die Debattierstrategie festgelegt. Während der Diskussion geben Expertinnen und Experten wertvolle Hinweise und Einblicke. Am Ende geht es darum, eine gemeinsame Ebene, einen Konsens zu finden.

Austausch mit Gleichgesinnten

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jungen Paulskirche kommen aus verschiedenen Frankfurter Oberschulen. Du hast also die Gelegenheit, neue Leute mit ähnlichen Interessen kennenzulernen, dich mit ihnen auszutauschen und dein Netzwerk zu erweitern. Nach dem Programm wirst du in das Alumni-Netzwerk der Stiftung aufgenommen und bleibst so, wenn du das möchtest, im Kontakt zur Stiftung mit ihren interessanten Angeboten und Veranstaltungen.

Persönliche Weiterentwicklung

Durch die Teilnahme am Programm kannst du viel über dich selbst lernen und gleichzeitig deine Fähigkeiten erweitern: Wie du selbstbewusst in einer Debatte einen Standpunkt vertrittst, der nicht unbedingt deiner persönlichen Meinung entsprechen muss, wie du in der Gruppe einen Konsens findest und wie du komplexen Sachverhalten offen und differenziert begegnest. Die Themen der Debatten haben stets einen aktuellen gesellschaftlichen Bezug und erweitern dein Wissen.

Memorandum und Abschlussveranstaltung

Der Verlauf und die Ergebnisse der fünf Paulskirchendebatten werden im sogenannten "Memorandum" festgehalten. Dabei handelt es sich um eine wertige Publikation, die bei der Abschlussveranstaltung vorgestellt wird. Die Abschlussveranstaltung findet rund um den Jahrestag des Grundgesetzes am 23. Mai in der Paulskirche statt. Das Bühnenprogramm wird vom jeweiligen Jahrgang gestaltet; es werden alle Frankfurter Oberschulen zu der Veranstaltung eingeladen.

»Wir müssen unsere Zukunft mitprägen!« Amin Tarazzit, Schüler Anlässlich der Veranstaltung »70 Jahre Deutsches Grundgesetz« am 23. Mai 2019 in der Paulskirche

Das Memorandum

Das ist das Memorandum des Jahrgangs 2023/2024 der Jungen Paulskirche. Übergeben am 23. Mai an Christian Heinz, Hessischer Minister der Justiz und für den Rechtsstaat.

Zum Memorandum (PDF)

Das Programm des Jahrgangs 2024/25

19. Dezember 2024 (DO): Paulskirchendebatte I

18.00 – 21.00 Uhr, Stiftungsgebäude

Thema: Muss der Rechtsstaat härter strafen?

Im liberalen Rechtsstaat ist Strafe eine komplexe Aufgabe: Sicherheit, Abschreckung, aber auch Resozialisierung und Freiheitsempfinden müssen miteinander in Ausgleich gebracht werden. Doch was, wenn Strafen nicht mehr abschrecken, wenn sich Bürgerinnen und Bürger nicht mehr sicher fühlen, wenn Kriminalität immer besser organisiert wird? Brauchen wir härtere Strafen oder gibt es Alternativen?

16. Januar 2025 (DO): Paulskirchendebatte II

18.00 – 21.00 Uhr, Stiftungsgebäude

Thema: Braucht die Demokratie eine Leitkultur?

„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann“, so das berühmte Diktum von Ernst-Wolfgang Böckenförde. Demokratie lässt sich nicht verordnen. Aber wie damit umgehen, wenn in einer zunehmend vielschichtigen und heterogenen Gesellschaft die Zustimmung zu liberalen Werten und Grundrechten bröckelt? Sollte der Staat aktiv für Demokratie werben? Oder besteht dann die Gefahr, dass hier politisch vereinnahmt wird, dass legitime Meinungen plötzlich „undemokratisch“ werden?

01. Februar 2025 (SA): Teambuilding

11.00 – 15.00 Uhr: Gemeinsame Tour durch Frankfurt zu Demokratieorten

13. Februar 2025 (DO): Paulskirchendebatte III

18.00 – 21.00 Uhr, Stiftungsgebäude

Thema: Freiheit versus Sicherheit im Netz – Müssen wir Hate-Speech und Manipulation stärker überwachen?

Soziale Medien spielen für die politische Informationsgewinnung mittlerweile eine zentrale Rolle – nicht nur bei jungen Menschen. Gleichzeitig werden Tiktok, Instagram und Co. mit Falschmeldungen, Manipulationen, Hassrede und Propaganda regelrecht überflutet, und die Radikalisierung bis hin zu Gewalt im realen Leben nimmt bedrohliche Ausmaße an. Muss der Staat die sozialen Medien konsequenter und umfassender überwachen? Welche Mittel sind möglich, welche sind aber auch unter Umständen gefährlich für die freie Gesellschaft?

13. März 2025 (DO): Paulskirchendebatte IV

18.00 – 21.00 Uhr, Stiftungsgebäude

Thema: Darf oder muss der Staat ein Pflichtjahr verlangen?

Die Frequenz der inneren und äußeren Krisen nimmt zu – die Sicherheitslage Europas ist durch den Angriffskrieg Russlands prekär, während gleichzeitig Unwetterkatastrophen und Pflegenotstand im Land für Ausnahmezustände sorgen. Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht, verbunden mit der Alternative eines sozialen Dienstjahrs, wird daher aktuell wieder diskutiert. Darf der Staat soziale Beteiligung einfordern?

3. April 2025 (DO): Paulskirchendebatte V

18.00 – 21.00 Uhr, Stiftungsgebäude

Thema: Müssen wir die Justiz vor politischem Einfluss schützen?

Der Rechtsstaat ist unter Beschuss – in Polen, Ungarn und der Türkei haben Verfassungsänderungen dazu geführt, dass die Justiz als Mittel autoritärer Herrschaft missbraucht wird; in vielen anderen Ländern Europas erklären extreme Parteien unabhängige Richterinnen und Richter zu Feinden. Auch in Deutschland stellt sich die Frage, ob die unabhängige Justiz politischen Krisen standhalten kann. Müssen wir Gerichte vor politischem Einfluss schützen, zum Beispiel durch unabhängige Wahlgremien für die Bundesgerichte?

Proben »Abschlussveranstaltung Junge Paulskirche«

24. April 2025 (DO), 17.00 – 20.00 Uhr, Stiftungsgebäude
07. Mai 2025 (MI), 17.00 – 20.00 Uhr, Stiftungsgebäude
16. Mai 2025 (FR), 15.00 – 17.00 Uhr, tbc: Generalprobe Paulskirche

Interesse an der Jungen Paulskirche?

Dann wenden Sie sich direkt an unsere Ansprechpartnerin.

Katharina Kanold Projektleiterin
Demokratiebildung
069 - 789 889 - 20
kanold@sptg.de

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