Pressemitteilung vom 10. Juni 2022

6,2 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke: Stiftung Polytechnische Gesellschaft „bleibt dran“

Gerade in Krisenzeiten sind die Aktivitäten der Stiftung Polytechnische Gesellschaft besonders gefragt. Insgesamt konnten im Jahr 2021 6,2 Millionen Euro für gemeinnützige Projekte eingesetzt werden. Mit einer Performance von 8,8 Prozent erzielt das Vermögensmanagement das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der Stiftung, das Stiftungskapital wächst auf 461 Millionen Euro. Zudem wurde eine neue Treuhandstiftung unter dem Dach der Polytechnischen Stiftung errichtet.

FRANKFURT AM MAIN, 10. JUNI 2022. Auf ihrer heutigen Jahrespressekonferenz konnte die 2005 gegründete Stiftung Polytechnische Gesellschaft die zweitbeste Performance in ihrer Geschichte verkünden. Für gemeinnützige Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft und Soziales hat die Frankfurter Stiftung im Jahr 2021 6,2 Millionen Euro aufgewendet. Grundlage dafür war eine Performance im Vermögensmanagement von 8,8 Prozent. Zudem konnte das Stiftungsvermögen um 10 Millionen Euro auf insgesamt
461 Millionen Euro erhöht werden. Damit zählt die Stiftung Polytechnische Gesellschaft zu den größten gemeinwohlorientierten Stiftungen in Deutschland.

"Dank einer breit diversifizierten Anlagestrategie konnte unser Vermögensmanagement im Jahr 2021 das zweitbeste Ergebnis in der Stiftungshistorie erzielen. Damit steht die Stiftung auf einem guten Fundament, welches ihr ermöglicht, sich auch weiterhin tatkräftig zum Wohle der Frankfurter Stadtgesellschaft zu engagieren", so Johann-Peter Krommer, Vorstand für Finanzen, Personal und Organisation der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.

"‚Tun, was fehlt und nützt‛, dieses Motto beschreibt unsere Selbstverpflichtung als gemeinnützige Stiftung. Unentbehrlich war im zweiten Jahr der Pandemie vor allem die Förderung von bildungsungeübten Familien mit ihren Kindern. In den langen Monaten der Unsicherheit war die Stiftung mit großen Projekten verlässlich an ihrer Seite. Wir sind drangeblieben! Gerade in dieser Zeit sind die Projekte der Stiftung gefragt", so Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.

In den vergangenen Monaten hat die Stiftung Polytechnische Gesellschaft den Kontakt zu den von ihr geförderten Menschen digital, hybrid und unmittelbar aufrechterhalten. Dadurch ist es gelungen, alle Leitprojekte der Stiftung – darunter Programme wie der Deutschsommer, das Diesterweg-Stipendium, das Main-Campus-Stipendiatenwerk oder die Stadtteil-Botschafter – auch unter erschwerten Pandemiebedingungen stattfinden zu lassen. Neue Stiftungsprojekte wie die Straßen-Uni, das Digitechnikum oder die Junge Paulskirche wurden ausgebaut und fortgesetzt.  Neben eigenen operativen Projekten hat die Stiftung im Jahr 2021 zudem 87 gemeinnützige Projekte Dritter mit insgesamt 940.000 Euro gefördert.

„Dranbleiben“: Tätigkeitsbericht 2021

Eine Übersicht der vielfältigen Aktivitäten der Stiftung Polytechnische Gesellschaft bietet der soeben veröffentlichte Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021. Er trägt das Motto "Dranbleiben". Auf 84 Seiten bietet die Publikation einen umfassenden Einblick in die Stiftungsarbeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Technik, Kunst, Kultur und Pflege des kulturellen Erbes und Soziales, Karitatives, Humanitäres.

Errichtung der Norz-Helmke Stiftung

Im Rahmen der heutigen Jahrespressekonferenz konnte der Vorstand eine weitere erfreuliche Nachricht verkünden: Ein engagiertes Stifterehepaar hat im Jahr 2021 mit einem sechsstelligen Stiftungsvermögen unter dem Dach der Stiftung Polytechnische Gesellschaft eine Treuhandstiftung errichtet: die Norz-Helmke Stiftung. Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen fließen satzungsmäßig in die Themenfelder Volks- und Berufsbildung, Jugend- und Altenhilfe sowie Kunst und Kultur in Frankfurt. Neben der Marga-Coing Stiftung ist es bereits die zweite unselbstständige Stiftung, die von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft treuhändisch verwaltet wird.

Ausgewählte Themen, Inhalte und Projekte

Ein Schwerpunkt in der Arbeit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft war im Jahr 2021 die Förderung von Familien, die sich gerade im zweiten Pandemiejahr in herausfordernder Lebenslage befanden. Dabei wurden neue Wege beschritten, um in Projekten wie dem Diesterweg-Stipendium oder den Willkommenstagen in der frühen Elternzeit verlässlich an der Seite der Familien zu sein. Konzipiert wurden digitale Akademietage, Online-Müttercafés oder auch Beratungsspaziergänge an der frischen Luft.

Die Förderung der Bildungssprache Deutsch setzte die Stiftung ebenfalls fort. Der Deutschsommer konnte mit einem angepassten Konzept umgesetzt werden und allein in Frankfurt 146 Kinder erreichen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Hessischen Kultusministerium wurde das Projekt an weiteren 13 Standorten in Hessen für insgesamt 570 Kinder ausgerichtet. Der große Rechtschreibwettbewerb wurde online durchgeführt. Die Bemühungen um eine Förderung der Rechtschreibkenntnisse bei Grundschülern und Schülern der Sekundarstufe I wurden durch den Aufbau einer Kompetenzstelle Orthografie in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt und der Hessischen Lehrkräfteakademie intensiviert.

Auch die Projekte im Bereich Wissenschaft und Technik konnten in gewohntem Umfang umgesetzt werden: Im März 2021 wurden 30 neue Main-Campus-Stipendiaten, die zum wissenschaftlichen Spitzennachwuchs Frankfurts zählen, in das Stipendium aufgenommen. Die Teilnehmer der Samstagsschule für begabte Handwerker profitierten von einer Mischung aus analogen und online durchgeführten Seminaren, und eine neue Generation Digitechniker ging an den Start.

Auch in der Förderung musikalischer Bildung war „dranbleiben“ gefordert. Dies betraf die Konzertpädagogik, die mit Hilfe eines gefilmten Lehrkonzerts einen neuen didaktischen Weg beschritt. In der Jazz-Förderung wurden Lehrvideos erstellt und dem Jazz-Nachwuchs wie auch den Musiklehrern angeboten. Höhepunkte waren musikalische Begegnungen der Jung-Jazzer mit dem Star-Posaunisten Nils Landgren. Selbst der Stiftungschor setzte seine Probenarbeit trotz Pandemie fort und konnte im September wieder ein Live-Konzert geben.

Im Bereich Bürgerengagement galt es, junge und ältere Geförderte in ihren Aktivitäten zu unterstützen. Stadtteil-Historiker und Stadtteil-Botschafter stellten sich - unterstützt durch das Stiftungsteam - auf immer wieder neue Lagen ein. Die Bürger-Akademiker profitierten von vielfältigen kontaktfördernden Online-Formaten. Die Teilnehmer des Kollegs für junge Talente wie auch der Programme Nachhaltigkeitspraktiker und Junge Paulskirche durchliefen fast ausschließlich digital gestaltete Programme – durchweg mit Erfolg.

Vorstandswechsel im Oktober 2022

Nach 16 Jahren Leitungstätigkeit für die Frankfurter Stiftung Polytechnische Gesellschaft, von 2006 bis 2008 als Vorstandsmitglied und danach als Vorstandsvorsitzender, endet das Mandat von Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt planmäßig am 30. September 2022.

Als verantwortlicher Vorstand für Inhalte, Projekte und Kommunikation hat Prof. Dr. Kaehlbrandt das Profil der 2005 gegründeten Stiftung maßgeblich geprägt. Unter seiner Leitung wurden zahlreiche Projekte entwickelt, die inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus Wirkung entfachen, darunter der Deutschsommer, das Diesterweg-Stipendium für Kinder und ihre Eltern oder die Stadtteil-Historiker. Entstanden ist eine moderne gemeinnützige Stiftung, die sich in der Tradition des aufklärerischen Frankfurter Handels- und Bildungsbürgertums sieht und sich um die Vermittlung der „polytechnischen Fähigkeiten“ kümmert: die Bindungsfähigkeit in der Familie, die Sprachfähigkeit, das Verständnis von Wissenschaft und Technik, den Sinn für kulturelle Verfeinerung und die eigene Übernahme von Verantwortung.

Während der Amtszeit von Prof. Dr. Kaehlbrandt konnte über 130.000 Frankfurter Bürger aus allen Altersklassen und Bevölkerungsgruppen gefördert werden. 2.600 Stipendiaten wurden in acht Stipendienprogrammen aufgenommen. Insgesamt wurden 87,5 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke investiert. „Die Stiftung ist unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Kaehlbrandt dynamisch zu einem innovationsstarken und wirkmächtigen Akteur der Frankfurter Zivilgesellschaft entwickelt worden. Als kreativer Kopf hat er der polytechnischen Tradition von Bildung und Verantwortung ein modernes Gesicht gegeben“, so der Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung, Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger.

In einem sorgfältigen Auswahlprozess hat der Stiftungsrat Herrn Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich zum Nachfolger von Herrn Prof. Dr. Kaehlbrandt als Vorstandsvorsitzenden mit den Themen Inhalte, Projekte und Kommunikation berufen. Prof. Dr. Dievernich wird zum 1. Oktober 2022 seine Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Stiftung aufnehmen. Johann-Peter Krommer, seit 2006 Vorstand für Finanzen, Organisation und Personal, führt sein Mandat weiter.

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