Erforschung Jüdischen Lebens in Frankfurt am Main

Rosl und Paul Arnsberg-Preis
und Arno Lustiger-Förderpreis

Anlässlich des 100. Geburtstages von Rosl Arnsberg am 2. Juni 2008 stiftete die Stiftung Polytechnische Gesellschaft den Rosl und Paul Arnsberg-Preis. Er wird alle drei Jahre ausgeschrieben, seit 2016 wird zudem der Arno Lustiger Förderpreis im Rahmen des Rosl und Paul Arnsberg-Preises verliehen.

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Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft widmet sich in ihrer gemeinnützigen Tätigkeit auch der Pflege des kulturellen Erbes der Stadt Frankfurt am Main. Sie setzt sich dabei für das Wachhalten des Geschichtsbewusstseins und die Förderung der Demokratie ein.

Die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Frankfurts spielen traditionell eine herausragende Rolle bei der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung in der Stadt. Sie haben in hohem Maße die mäzenatische Tradition Frankfurts geprägt. Sie haben aus der Mitte der Bürgerschaft heraus zahlreiche wegweisende Einrichtungen auf den Weg gebracht, die den Fortschritt der Stadtgesellschaft gefördert haben. Diese Verdienste wollen die beiden Preise würdigen, zur aktiven Erforschung der jüdischen Geschichte Frankfurts anregen und zu einer besseren Kenntnis der jüdischen Geschichte Frankfurts in der Öffentlichkeit beitragen.

Neue Ausrichtung des Preises 2025

Die beiden Preise werden 2025 neu ausgerichtet: Der Rosl und Paul Arnsberg-Preis wird verliehen für eine herausragende abgeschlossene wissenschaftliche Arbeit zur jüdischen Geschichte Frankfurts.

Der Arno Lustiger-Förderpreis zeichnet hervorragende Arbeits-/Forschungsvorhaben verschiedener Qualifikationsstufen der akademischen Laufbahn oder unabhängige Forschungsprojekte aus.

Mit dieser Anpassung möchten wir besonders Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen dazu ermutigen, aktiv Forschungsvorhaben zur jüdischen Geschichte Frankfurts aufzugreifen und umzusetzen.

Beide Preise sollen dazu anregen, sich auch künftig mit der Geschichte des jüdischen Lebens in der Stadt Frankfurt am Main zu befassen, und möchten entsprechende Arbeiten würdigen. Der inhaltliche Bezug zu Frankfurt am Main muss jeweils ausgeprägt sein.

Die Namensgeber

Rosl und Paul Arnsberg stehen als jüdische Bürger Frankfurts für ein Lebenswerk im Dienste der Aufarbeitung und Bewusstmachung des historischen Erbes der jüdischen Bürger Frankfurts. Unermüdlich hat Paul Arnsberg in der Nachkriegszeit historische Forschungen über die Rolle der Juden in Frankfurt und Hessen angestellt und dazu Standardwerke von hohem wissenschaftlichem Rang verfasst. Seine Frau Rosl Arnsberg hat ihn dabei nachhaltig unterstützt. Aus Anlass des 100. Geburtstages von Rosl Arnsberg am 2. Juni 2008 stiftete die Stiftung Polytechnische Gesellschaft daher den Rosl und Paul Arnsberg-Preis.

Der Historiker und Publizist Prof. Dr. Arno Lustiger hat ebenfalls maßgeblich zur Erforschung jüdischen Lebens, insbesondere des jüdischen Widerstandes, beigetragen. Seiner Initiative war die Stiftung des Rosl und Paul Arnsberg-Preises mit zu verdanken, er übernahm auch den Ehrenvorsitz der ersten Preisvergaben. Sein besonderes Augenmerk galt dabei den Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern. Im Andenken an Prof. Dr. Arno Lustiger (1924 – 2012) ergänzte die Stiftung Polytechnische Gesellschaft daher 2016 den Rosl und Paul Arnsberg-Preis erstmals um den Arno Lustiger-Förderpreis, der im Rahmen der Ausschreibung des Rosl und Paul Arnsberg-Preises vergeben wird.

Dreijähriger Turnus

Beide Preise werden alle drei Jahre in einem gemeinsamen Verfahren ausgeschrieben. Für die Bewerbung gelten dieselben Fristen, die Beschlussfassung über die Preisträger findet in einer gemeinsamen Jurysitzung statt, und auch die Preisvergabe erfolgt in einer gemeinsamen Veranstaltung am 1. Dezember 2025 im Jüdischen Museum Frankfurt.

 

Kontakt für Rückfragen

Sprechen Sie mich gerne direkt an.

Dr. Katharina Uhsadel Bereichsleiterin
Kulturelle Bildung und
Soziales, Humanitäres, Karitatives
069 - 789 889 - 15
uhsadel@sptg.de

Bisherige Preisträger

2022

Rosl und Paul Arnsberg-Preis Prof. Dr. Debra Kaplan "The Patrons and Their Poor: Jewish Community and Public Charity in Early Modern Germany“
Arno Lustiger-Förderpreis Dr. Matthias Springborn "Jüdische Kinder- und Jugendbildung in Deutschland seit 1945: Schulungskontexte und Wissensbestände im Wandel"

2019

Rosl und Paul Arnsberg-Preis Dr. habil. Tobias Freimüller: "Frankfurt und die Juden. Neuanfänge und Fremdheitserfahrungen 1945 - 1990"
Arno Lustiger-Förderpreis Dr. Vera Kallenberg: "Jüdinnen und Juden in der Frankfurter Strafjustiz 1780 - 1814: Die Nicht-Einheit der jüdischen Geschichte"

2016

Rosl und Paul Arnsberg-Preis Dr. Alexandra Klei: "Jüdisches Bauen in Nachkriegsdeutschland: Der Architekt Hermann Zvi Guttmann"
Arno Lustiger-Förderpreis Dr. David Schnur: "Geschichte der Juden in Frankfurt am Main und der Wetterau von den Anfängen bis um 1400"

2014

Zwei Hauptpreise
Prof. Dr. Edward Fram (Ben Gurion Universität des Negev, Beer-Sheva): "A Window on their World: The Court Diaries of Rabbi Hayyim Gundersheim Frankfurt am Main, 1773-1794"
Dr. habil. Stefan Litt (Israelische Nationalbibliothek Jerusalem): "Jüdische Gemeindestatuten aus dem aschkenasischen Kulturraum 1650-1850"

2012

Dr. Verena Kasper-Marienberg (Karl-Franzens-Universität Graz): "'vor Euer Kayserlichen Mayestät Justiz-Thron': Die Frankfurter jüdische Gemeinde am Reichshofrat in josephinischer Zeit (1765-1790)"

2010

Hauptpreis Prof. Dr. Andreas Gotzmann (Universität Erfurt): "Jüdische Autonomie in der Frühen Neuzeit: Recht und Gemeinschaft im deutschen Judentum"
Förderpreis Benno Nietzel (Universität zu Köln): "Jüdische Unternehmer aus Frankfurt am Main 1924-1964: Ausgrenzung, Selbstbehauptung, Vernichtung, Bewältigung"

2008 (Verleihung 2009)

Hauptpreis Dr. Helga Krohn: "Juden in Frankfurt am Main 1945 bis in die Gegenwart"
Förderpreis André Griemert: "'Bürgerliche Verbesserung der Juden' durch Schule und Bildung? Das Frankfurter Philantropin in der Kontroverse um die jüdische Emanzipation bis 1816"

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