Eine Werkbank für Frankfurt

Im Mittelpunkt der "polytechnischen Marke" steht die Förderung von Bildung und Verantwortung in der Frankfurter Stadtgesellschaft. Alle Stiftungsprojekte dienen der Ausbildung und Stärkung von Fähigkeiten, die dem Einzelnen die Übernahme von Verantwortung in der Bürgergesellschaft ermöglichen. Nahezu alle Projekte der Stiftung werden in Kooperation mit privaten und öffentlichen Partnern durchgeführt.

Teilen

Viele Stiftungen sind in mehreren Themenfeldern tätig. Um zu vermeiden, dass die Vielfalt der Zwecke zu einer Überdehnung in der Projektarbeit führt, bietet sich eine eher kompakte Arbeit in sogenannten Projektketten an.

Projektketten schaffen einen inneren Zusammenhang der Stiftungsarbeit, bei dem sich die geförderten oder selbst entwickelten Projekte gegenseitig nutzen. Außerdem kann die Stiftung auf diese Weise eigene Kenntnis und Erfahrung in ihren Themenfeldern aufbauen.

Projektketten sind Gruppen von Projekten, die einen inneren Zusammenhang aufweisen – etwa thematischer, methodischer oder biografischer Art. Sie eigenen sich, um in einer größeren Zahl von Projekten aktiv zu sein, dabei aber den Überblick zu bewahren, Nutzen zu entfalten und anwendbares Wissen zu gewinnen. Das kann man entweder operativ oder aber durch Jahres- und Schwerpunktthemen auch fördernd ausführen.

Der Charme der Projektketten liegt darin, dass man auf diese Weise Erfahrungen sammelt und daraus ein theoretisches wie praktisches Expertenwissen eigener Art generiert. Dies wiederum ist interessant für die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, weil hier gelernt werden kann, Erfahrungen weiterzugeben, sie mit anderen Erfahrungen zu konfrontieren und sie auch verallgemeinernd zu formulieren. Wie sagte doch der französische Philosoph Blaise Pascal? "Vielfalt ohne Einheit ist Beliebigkeit."

Beim Aufbau der Stiftung Polytechnische Gesellschaft wurden systematisch solche Projektketten entwickelt.

Gute Ideen gehen ihren Weg

Das Wirken der Stiftung Polytechnische Gesellschaft ist klar auf Frankfurt am Main fokussiert. Einige unserer Projekte stoßen aber auf großes Interesse in anderen Städten und werden dort von Institutionen in eigener Finanzierung übernommen und durchgeführt. Dies nennt man Projekttransfer. Diesterweg-Stipendium, Deutschsommer, Stadtteil-Historiker: Diese Projekte der Stiftung Polytechnische Gesellschaft finden mittlerweile auch außerhalb Frankfurts statt.

Transfer kann sich auch auf anderen Ebenen abspielen. Etwa innerhalb der Stadt Frankfurt, wenn eines der Stiftungsprojekte in die Hände eines neuen Trägers übergeben wird – so geschehen mit Jazz und Improvisierte Musik in die Schule!, das seit dem Schuljahr 2014 / 2015 von der Musikschule Frankfurt weitergeführt wird.

Oder wenn das Know-how, das sich Stipendiaten in den Fortbildungen der Stiftung erworben haben, in die Praxis von Vereinen oder anderen Institutionen einfließt, wie es etwa bei den Bürger-Akademikern der Fall ist.

Darüber hinaus entstand aus den Bildungsprojekten der Stiftung das Fortbildungsprogramm Impulse für Frankfurter Pädagogen. So wurden die Inhalte der Projekte implizit in die Bildungseinrichtungen und letztlich auch in die Stadtgesellschaft hineingetragen.

Von außen nach innen

Der Polytechnik-Preis ist wiederum ein Beispiel für Ideentransfer von außen nach Frankfurt hinein: Alle drei Jahre lobte die Stiftung deutschlandweit diesen Preis für die Didaktik der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik aus. Jedes preisgekrönte Konzept wurde im Anschluss in einem bis zu zweijährigen Prozess in Frankfurter Bildungseinrichtungen eingeführt.

Der Transfer durch Fortbildungen und der Projektexport fördern zugleich die Verankerung und die Verbreitung von Projekten. Örtliche Konzentration und Verbreitung müssen also kein Gegensatz sein, sondern können einander gut ergänzen und befördern.

Die Stiftung fördert auch hervorragende Projekte Dritter, die einen hohen Nutzen für die Allgemeinheit erbringen, jedoch ohne die Förderung der Stiftung nicht realisiert werden könnten.