Die dritte Generation des Digitechnikums ist erfolgreich gestartet. Projektleiterin Annika Löffler-Djahani von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft berichtet über den dreitägigen Auftakt-Workshop in unsere "Zukunftwerkstatt für digitale Talente".
16 neue Stipendiatinnen und Stipendiaten trafen sich am ersten Tag bei schönstem Wetter auf dem Jugendzeltplatz in Hofheim, um sich gegenseitig und ihre Mentoren gründlich kennenzulernen. Der erlebnispädagogische Teamtag bildet den Auftakt in den auf insgesamt 12 Monate angelegten Projektdurchlauf des Digitechnikums. Neben den Stipendiaten und den Projektbetreuern, zu denen neben Annika Löffler-Djahani Ken Oehler und Rupert Gehrlein vom Institut für Didaktik der Mathematik und der Informatik (IDMI) gehören, waren noch vier professionelle Trainer mit vor Ort. Es wurden verschiedene Namens-, Kennenlern-, Bewegungs- und Teambuilding-Spiele absolviert. Die Jugendlichen beharkten sich in einem Namensduell, lösten einen Zahlencode im Team oder bauten eine Murmelbahn aus Naturmaterialien. Das Resultat am Ende des Tages: Erste zarte Bande zwischen den Jugendlichen, die sich gut gelaunt nach abwechslungsreichen Stunden auf das Wiedersehen am Folgetag freuten.
Mit Speed zum Teambuilding
Tag zwei fand in den Räumlichkeiten der Frankfurter Goethe-Universität statt. Zunächst ging es darum, Vierer-Schülerteams zu bilden. Dafür wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die von elf verschiedenen Frankfurter Schulen stammen und zwischen 15 und 18 Jahren alt sind, in ein Speed-Dating geschickt, bei dem sie in jeder Runde eine Frage zu Ihren Interessen beantworteten. Anschließend suchte sich jeder einen Tandempartner, mit dem eine Zusammenarbeit gut vorstellbar war. Alle Jugendlichen bringen Vorkenntnisse im Informatik- und Technik-Bereich mit, auch wenn diese unterschiedlich ausgeprägt sind. Allen gemein ist aber eine immense Motivation, ihre IT-Kenntnisse zu verbessern und diese vor allem praktisch und sinnvoll einzusetzen.
Im Anschluss gab es für die Tandems eine weitere Speed-Dating-Runde mit je einem anderen Tandem. Die Fragen drehten sich um Themen wie Technik, Informatik und Arbeitsweisen. Am Ende standen die vier Teams, die sich im nächsten Schritt um das wichtigste Thema des kommenden Tages kümmern sollten: die kreative Ideen- und Projektfindung.
Das Digitechnikum – Die Zukunftswerkstatt für digitale Talente – wird von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft gemeinsam mit dem Institut für Didaktik der Mathematik und der Informatik (IDMI) an der Frankfurter Goethe-Universität durchgeführt. Mit dem Projekt werden verantwortungsbewusste, kreative und IT-begeisterte Jugendliche dabei unterstützt, ihre informatischen Kenntnisse zu vertiefen und sie für einen positiven Zweck einzusetzen. So wird es den Jugendlichen ermöglicht, im digitalen Zeitalter selbst aktiv ihre Umwelt mitzugestalten und zu verbessern. Dabei arbeiten sie in Teams zusammen und werden bei ihren Projektentwicklungen kontinuierlich von Mentoren unterstützt und begleitet. Das Programm wurde erstmals im Schuljahr 2019/20 an 25 Frankfurter Schulen ab der 9. Klasse ausgeschrieben und läuft über ein Schuljahr.
Dabei waren sie jedoch nicht auf sich alleingestellt. Die Mentoren in Person von Tim Frommknecht, Dominik Brey, Alexander Henlein und Digitechnikum-Alumnus Julian Heuschen standen den Jugendlichen beratend und unterstützend zur Seite. Es folgten intensive Diskussionen, an deren Ende sich bereits erste Vorhaben abzeichneten, die im Laufe der nächsten Tage reifen und schließlich finalisiert werden. Darunter befindet sich beispielsweise eine App für den Schulalltag, Ideen zum Thema Mülltrennung oder intelligente Ampelschaltungen.
Professionelle Betreuung
Damit die Jugendlichen alle dieselben inhaltlichen Voraussetzungen haben, wurden am dritten Tag umfangreiche Intensiv-Workshops angeboten. Es gab Seminare zu Themen wie Website- oder App-Programmierung, Mikrocontrollern, wichtigen Tools der Softwareentwicklung sowie zur Zusammenarbeit im Team. Das ehrenamtliche Trainerteam setzte sich aus Main-Campus-Stipendiaten der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, (ehemaligen) Uni-Mitarbeitern sowie dem Digitechnikum-Alumnus Nicolas Ebeling zusammen.
In den nächsten Wochen und Monaten werden aus den Ideen des Startwochenendes konkrete Projekte, die am Ende der Projektlaufzeit in einer Abschlussveranstaltung vorgestellt werden. Wie bei der Vorgängergeneration können die Teams nach Abschluss des Jahrgangs unabhängig und selbstständig an ihren Projekten weiterbasteln – wie beispielsweise das Team "Digitaler Bücherschrank", das beständig und aktiv ihre App weiterentwickelt, mit der Bücherschrank-Inventarlisten digital abgerufen werden können. Das Team verfolgt das Ziel, dass ihre App eines Tages in Kooperation mit der Stadt Frankfurt, die die offenen Bücherschränke verwaltet, zum Einsatz kommen kann. Einen Überblick über die Ideen und Teams der Vorjahre finden Sie auf der Projektwebseite.