Das Digitechnikum, die Zukunftswerkstatt für digitale Talente, wird ab sofort auch an Frankfurter Gymnasien als Wahlpflichtfach angeboten. Das Projekt startet unter dem Titel "Digitechnikum@School" an der Ziehenschule und dem Gymnasium Riedberg. Somit geht das Projekt nach vier Durchläufen aus der Spitzen- in die Breitenförderung über.
Einmal pro Woche wird für 16 Schülerinnen und Schüler an der Ziehenschule sowie zwölf am Gymnasium Riedberg "Digitechnikum@School" auf dem Stundenplan stehen. Die Jugendlichen aus den zehnten Klassen der beiden Schulen wurden für die Teilnahme an dem Wahlpflichtfach nominiert. Zusätzlich werden den teilnehmenden Schulen von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Mittel zur Erstausstattung zur Verfügung gestellt, beispielsweise für 3D-Drucker oder Einplatinen-Computer, sogenannte Raspberry Pis.
Christiane Rogler, Leiterin der Ziehenschule in Frankfurt, freut sich über den Pilotdurchgang des Digitechnikum@School an ihrer Schule: "Das Programm ergänzt unser besonderes MINT-EC Profil hervorragend. Wir sind voller Vorfreude auf die Ergebnisse und die positiven Auswirkungen, die dieses agile Projekt auf unsere Schülerinnen und Schüler und unsere Gemeinschaft haben wird. Wir sind gespannt auf die kommenden Monate und darauf, gemeinsam mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und unseren engagierten Schülerinnen und Schülern die Zukunft unserer Stadt mit innovativen Ideen zu gestalten."
Helmut Kühnberger, Schulleiter des Gymnasiums Riedberg, ergänzt zum Start des Programms an seiner Schule: "Unser Ziel ist es, unsere Schülerinnen und Schüler zu digitalen Akteurinnen und Akteuren zu machen. Teamarbeit, Projektmanagement und digitale Entwicklungen mit gesellschaftlichem Nutzen, das ist das, wozu wir unsere Schülerinnen und Schüler befähigen wollen. Mit Digitechnikum@School geschieht dies auf höchstem Niveau. Wir sind sehr dankbar, dass die Stiftung Polytechnische Gesellschaft uns hierfür nicht nur mit Geldmitteln unterstützt, sondern auch die nötige Expertise und Erfahrung mit in das Projekt einbringt."
Seit 2019 führt die Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main das "Digitechnikum – die Zukunftswerkstatt für digitale Talente" durch. Projekte, die in den vier erfolgreichen Durchläufen bislang realisiert wurden, sind unter anderem ein digitaler Schülerausweis, eine Recycling-App oder die digitale Inventur der beliebten Frankfurter Bücherschränke. Allen Soft- und Hardwareprojekte ist gemein, dass sie die Gesellschaft von heute und morgen bereichern sollen. Dabei erweitern die Teilnehmenden ihre IT-Kenntnisse und trainieren im Austausch mit Gleichgesinnten die Zusammenarbeit in Teams.
"Der kreative Umgang mit digitalen Technologien bietet unzählige Chancen, verantwortungsvoll zur Mitgestaltung unserer Gesellschaft und zur Bewältigung bestehender Herausforderungen beizutragen", betont Prof. Frank E.P. Dievernich, Vorstandvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. "Je früher wir damit anfangen, desto besser. Ich freue ich mich daher sehr, dass wir mit den nun beginnenden Schulkooperationen zukünftig noch mehr Schülerinnen und Schüler für unsere Zukunftswerkstatt für digitale Talente gewinnen können."
Die Lehrkräfte an der Ziehenschule und am Gymnasium Riedberg werden dabei tatkräftig unterstützt. Neben der bereits genannten Erstaustattung erhalten sie eine 80-seitige Handreichung für den Unterricht, die die Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Institut für die Didaktik der Mathematik und der Informatik der Goethe-Universität (IDMI) entwickelt hat und an der sich das Curriculum des Digitechnikum@School orientiert. Als inhaltliche Grundlage dienten die bisherigen vier Digitechnikum-Generationen und die dort entwickelten Projektideen. Die teilnehmenden Lehrkräfte wurden bereits im Juli in einer eintägigen Fortbildung auf dessen Basis geschult. Die Goethe-Universität wird die Pilotphase zudem wissenschaftlich begleiten.
Nach der Pilotierung sollen weitere Frankfurter Schulen in das Digitechnikum@School aufgenommen werden. Interessierte Schulen und Lehrkräfte können sich bei der Stiftung Polytechnische Gesellschaft melden. In Zusammenarbeit mit dem IDMI schreibt die Stiftung Polytechnische Gesellschaft aktuell auch das außerschulische Digitechnikum bis zum neu aus, die Bewerbungsfrist endet am 30. September 2023. Das einjährige Stipendienprogramm richtet sich an informatisch-interessierte und -begabte junge Menschen aus ganz Frankfurt und möchte diese intensiv darin fördern, ihre Umwelt digital mitzugestalten.
Bis zu drei Jugendliche ab der neunten Klasse können pro Schule von ihren Lehrkräften nominiert werden und sich für die Teilnahme am Digitechnikum bewerben. In Viererteams erarbeiten sie zukunftsfähige Software- oder Hardwareprojekte zu den Themenbereichen Gesundheit, Nachhaltigkeit, Umwelt, Mobilität, Energie, Barrierefreiheit oder Bildung, um neue Lösungen für aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Fragestellungen zu entwickeln. Bei ihren Projektentwicklungen werden sie kontinuierlich von Mentorinnen und Mentoren unterstützt und begleitet.