Pressemitteilung
Demokratie stärken: Stiftung Polytechnische Gesellschaft intensiviert ihr Engagement in der Demokratiebildung
Neuer Programmbereich "Demokratiebildung" fördert das Engagement für Demokratie, vermittelt Wissen über Demokratie und stärkt demokratische Kompetenzen in Frankfurt am Main. Zudem werden Beteiligungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die Programme richten sich vor allem an junge Zielgruppen.
FRANKFURT, 4. NOVEMBER 2024. In einer Zeit, in der die Demokratie zunehmend unter Druck gerät, wird es immer wichtiger, das Bewusstsein zu schärfen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist und man sich für deren Erhalt fortwährend einsetzen muss. Aktuelle Herausforderungen wie gesellschaftliche Spaltungen, eine zunehmende Verbreitung polarisierender Desinformationen oder die jüngsten Wahlerfolge populistischer Bewegungen zeigen deutlich, wie unverzichtbar eine starke demokratische Basis und das gemeinsame Verständnis von Werten wie Freiheit, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit sind.
Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main bündelt daher ihr Engagement auf dem Gebiet der Demokratiebildung zukünftig in einem eigenen Programmbereich und baut diesen deutlich aus. Das Ziel ist es, insbesondere die junge Generation anzusprechen, ihr Wissen über Demokratie und ihre Werte zu erweitern, demokratische Kompetenzen praxisnah zu fördern und aktives Engagement gezielt zu stärken. Ganz in der Tradition der Aufklärung geht es der gemeinnützigen Stiftung darum, die „Demokratiemündigkeit“ von jungen Menschen zu fördern. Indem die Stiftung sowohl eigene Programme durchführt als auch Demokratie-Projekte anderer Initiativen unterstützt, werden Räume für den offenen Austausch geschaffen und neue Perspektiven für ein gemeinschaftliches Miteinander entwickelt.
Der neue Bereich Demokratiebildung umfasst neben etablierten Programmen wie der "Jungen Paulskirche" und der Veranstaltungsreihe "Demokratie in der Stadt" auch neue Angebote. Folgende Programme bilden den neuen Bereich Demokratiebildung der Stiftung Polytechnische Gesellschaft:
- Junge Paulskirche: Seit dem Schuljahr 2020/2021 wird das Schülerforum zu Demokratie und Verfassung durchgeführt. Vier Jahrgänge haben das Stipendienprogramm bereits durchlaufen. Die Zielgruppe sind politikinteressierte Oberstufenschülerinnen und -schüler, die durch Debatten ihre demokratischen Kompetenzen stärken und ihre Persönlichkeit weiterentwickeln. So wird das faktenbasierte Argumentieren genauso eingeübt wie das Finden eines Konsenses. Die Abschlussveranstaltung findet jedes Jahr im Beisein von rund 600 Schülerinnen und Schülern in der Paulskirche statt.
- Demokratie in der Stadt – unsere erste Wahl, unsere Zukunft! Die Veranstaltungsreihe wurde im Januar 2023 ins Leben gerufen. Im Vorfeld von Wahlen, zu denen die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger aufgerufen sind, bietet das Programm jungen Wählerinnen und Wählern, vor allem auch Erstwählerinnen und –wählern, Informationen für eine fundierte Wahlentscheidung. Durch die Arbeit an Thementischen und den Austausch mit Politikerinnen und Politikern wird das junge Publikum aktiv eingebunden. Die Veranstaltungen werden in Kooperation mit dem Frankfurter StadtschülerInnenrat und dem Journal Frankfurt durchgeführt.
- Die Politik-Lotsen – Wege in die Stadtpolitik: Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene. Stadtverordnete geben einen Einblick in ihre Arbeit und zeigen Möglichkeiten für eigenes politisches Engagement und Wege in die Stadtpolitik auf. Die nächste Veranstaltung ist für Februar 2025 im Plenarsaal des Frankfurter Römers geplant. Auch dieses Format ist stark dialogorientiert aufgebaut.
- Junges Forum Demokratie: Das neue Stipendienprogramm startete im Oktober 2024 und richtet sich an Studierende der Ingenieurwissenschaften an anwendungsorientierten Hochschulen. Es baut auf der Veranstaltungsreihe "Forum Demokratie im Frankfurter Bürgersalon" der Frankfurter Bürgerstiftung auf und bietet eine intensive Auseinandersetzung mit demokratischen Themen. Vor dem Hintergrund, dass technische Entwicklungen die Gesellschaft stark prägen, Demokratie aber im Studium der Ingenieurwissenschaften eher keine Rolle spielt, setzt sich die Stiftung dafür ein, dass künftige Ingenieurinnen und Ingenieure für gesamtgesellschaftliche Fragen sensibilisiert und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt werden.
- Workshops und Lehrkräftefortbildung "Demokratie. Machen!" Ab November 2024 wird dieses Programm die "Demokratiemündigkeit" von Real- und Berufsschülerinnen und -schülern durch zweitägige Workshops stärken, in die sie aktiv eingebunden werden. Ergänzt wird dieses Angebot durch Fortbildungen im Bereich Demokratiebildung für Lehrkräfte im Fach Politik – die Bedarfe werden im Vorfeld abgefragt, um relevante Themen aufzugreifen. Lehrerinnen und Lehrer sollen befähigt werden, mutig brisante Themen aufzugreifen, welche die Jugendlichen beschäftigen.
Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, betont: "Je früher wir in der Bildungsbiografie ansetzen, desto nachhaltiger ist unser Wirken. Deshalb setzen wir gezielt auf die Förderung junger Menschen in Frankfurt, um ihre demokratische Mündigkeit zu stärken. Eine klug informierte und engagierte Bürgerschaft bildet die Grundlage für eine stabile, gerechte, friedliche und innovative Gesellschaft. Auf diese Weise trägt der neue Bereich Demokratiebildung nicht nur zur Entwicklung der Persönlichkeit und zur Förderung der Teilhabe junger Menschen bei, sondern stärkt auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und diesen brauchen wir angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit nötiger denn je."
Katharina Kanold, Projektleiterin für den neuen Schwerpunkt, erklärt die Zielsetzung der Stiftungsarbeit im Bereich Demokratiebildung: "Demokratie und demokratisches Handeln müssen von jeder Generation neu gelernt und eingeübt werden. Unsere Projekte fördern Fähigkeiten wie kritisches Denken, Argumentieren und Kompromissfindung und ermutigen zur aktiven Teilhabe. Auf diese Weise stärken wir das 'Wir' in unserer Gesellschaft und die Resilienz gegenüber extremistischen und antidemokratischen Strömungen. Wir möchten jungen Menschen glaubwürdig vermitteln, dass wir ihre Gestaltungskraft und ihre Ideen für die Gesellschaft von morgen benötigen."
Über die spezifischen Demokratiebildungs-Programme hinaus engagiert sich die Stiftung auch grundsätzlich und in nahezu all ihren Aktivitäten für die Vermittlung von demokratischen Werten und Grundprinzipien: Sei es durch die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement in der Bürger-Akademie, die Unterstützung von gemeinnützigen Vereinen oder Initiativen im Rahmen ihrer Förderarbeit oder auch durch entsprechende Module in Programmen wie dem Kolleg für junge Talente, dem Diesterweg-Stipendium oder dem Main-Campus-Stipendiatenwerk. Auch auf Aktivitäten Dritter, wie z.B. den "Pavillon der Demokratie" der Stadt Frankfurt reagiert die Stiftung und beteiligt sich an der Programmgestaltung respektive an der Demokratiebildung.
Mit dem Bereich Demokratiebildung wird die Persönlichkeitsentwicklung und Teilhabe der jungen Zielgruppe gestärkt – ganz im Sinne des Stiftungsmottos "Wir bauen am Wir!". Dabei arbeitet die Stiftung gerne mit Kooperationspartnern wie dem StadtschülerInnenrat Frankfurt oder der Stadt Frankfurt zusammen.
Für Fragen zu den Demokratiebildungsprogrammen steht Katharina Kanold unter 069-789889-20, kanold@sptg.de, zur Verfügung.
Bei generellen Fragen zur Stiftung und für kostenfreies Bildmaterial wenden Sie sich bitte an presse@sptg.de, 069-789889-16. An dieser Stelle finden Sie die aktuelle Broschüre „Demokratie stärken“ zum Programmbereich Demokratiebildung.
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