Pressemitteilung vom 25. Juli 2022
Deutschsommer 2022: Start der »Ferien, die schlau machen«
Das Sprachförderprojekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft geht in eine neue Runde: Bis zum 12. August 2022 verbessern über 750 Grundschülerinnen und -schüler in Frankfurt und in 19 weiteren Städten in Hessen spielerisch ihre Deutschkenntnisse.
FRANKFURT AM MAIN , 25. JULI 2022. Der Deutschsommer 2022 ist erfolgreich gestartet: In 20 Städten in ganz Hessen – und damit an mehr Standorten als zuvor – erleben 753 Grundschülerinnen und -schüler "Ferien, die schlau machen." In den ersten drei Wochen der Sommerferien verbessern die Kinder spielerisch ihre Deutschkenntnisse, entwickeln ein Theaterstück und entdecken ihre Umgebung bei einem attraktiven Freizeitprogramm. Durch das vielschichtige Lernen in Kleingruppen und eine umfassende pädagogische Betreuung leistet das von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft vor 16 Jahren für Frankfurt aufgebaute Projekt einen Beitrag zur Sprachförderung, aber auch zur Persönlichkeitsentwicklung. Das Projekt richtet sich an Grundschulkinder aus der dritten Klasse und bereitet diese umfassend auf den Übergang in die wegweisende vierte Klasse vor. Aufgrund des besonders großen Bedarfs gibt es in Frankfurt zusätzlich ein Angebot für 45 Kinder aus Intensivklassen, die erst seit kurzem in Deutschland leben, darunter auch Flüchtlingskinder aus der Ukraine.
Neben Frankfurt am Main veranstalten in diesem Jahr auch Oberursel, Gießen, Wetzlar, Wiesbaden, Darmstadt, Rüsselsheim, Limburg, Fulda, Dietzenbach, Dreieich, Gelnhausen, Bebra, Breuberg, Marburg, Lollar, Bad Wildungen, Heppenheim/Viernheim, Hanau und Offenbach den Deutschsommer – jeweils mit einem an die aktuelle Corona-Lage angepassten Konzept.
Ein Leitprojekt von Anfang an
Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft baute den Deutschsommer 2007 als eines ihrer ersten Projekte in Frankfurt auf. Seitdem haben allein in Frankfurt bereits rund 2.500 Kinder am Deutschsommer teilgenommen. Als ganzheitliches Projekt zur Förderung der Bildungssprache Deutsch hat der Deutschsommer inzwischen viele Träger zur Nachahmung inspiriert: Das Projekt wird mittlerweile hessenweit in 20 Städten angeboten. "Mit dem Deutschsommer nutzen wir die Hälfte der langen Sommerferien, um mit viel Spaß sprachliche Defizite im Deutschen auszugleichen", sagt Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.
Noch bis inklusive Freitag, den 12. August 2022, erleben 168 Schülerinnen und Schüler den Frankfurter Deutschsommer. Die Kinder verbessern in Kleingruppen von jeweils 15 Kindern an zehn Frankfurter Schulen, im Stadtgebiet und nach Wohnortnähe der Kinder verteilt, ihre Sprachkenntnisse.
An drei Standorten nehmen Schülerinnen und Schüler aus Intensivklassen, die erst seit kurzem in Deutschland leben, am Deutschsommer teil. Eine dieser Gruppen wurde von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft selbst ins Leben gerufen und finanziert – als Reaktion auf die große Zahl geflüchteter Kinder und Familien aus der Ukraine. Zwei Gruppen werden vom Dezernat für Bildung, Immobilien und Neues Bauen der Stadt Frankfurt am Main finanziert. "In einer Stadt, in der fast drei Viertel aller Kinder mehrsprachig aufwachsen, braucht es gute Sprachförderinstrumente. Der Deutschsommer kann aber mehr als die so wichtige Sprachförderung: Spiel und Spaß gehören genauso dazu und sorgen für die nötige Lust am Lernen", sagt Sylvia Weber, Frankfurts Bildungsdezernentin. "Ich bin der Stiftung sehr dankbar, dass sie die zwei bisherigen Intensivklassen-Gruppen aus eigenen Mitteln um eine zusätzliche Gruppe aufgestockt hat. Sehr viele Kinder gerade im Grundschulalter sind aus der Ukraine zu uns gekommen, der Bedarf ist riesig. Der Deutschsommer unterstützt diese Kinder bei einem guten Schulstart."
Im Frankfurter Deutschsommer steht in diesem Jahr zudem noch ein neues, zusätzliches Ziel im Fokus: die Stärkung der Medienkompetenz der Kinder und die Förderung digitalisierungsbezogener Sprachkompetenzen. Um dies zu erreichen, lernen die Schülerinnen und Schüler mit Sprachförderbedarf im Rahmen des Deutschsommers das Tablet als Hilfsmittel für kreatives Arbeiten kennen.
Eine Idee geht ihren Weg
Seit dem Jahr 2018 ist der Deutschsommer Teil des Koalitionsvertrags der hessischen Landesregierung. Das Hessische Kultusministerium übertrug das Projekt damals erstmals nach Gießen. Seitdem kamen jährlich neue Standorte hinzu. Im Jahr 2022 wird der Deutschsommer in 14 hessischen Schulamtsbezirken mit 525 Plätzen durch das Hessische Kultusministerium ermöglicht: Das Projekt findet in Oberursel, Gießen, Wetzlar, Wiesbaden, Darmstadt, Rüsselsheim, Limburg, Fulda, Dietzenbach, Dreieich, Gelnhausen, Bebra, Breuberg, Marburg, Lollar, Bad Wildungen und Heppenheim/Viernheim statt. In Offenbach und Hanau ist die Kommune Träger des Projekts.
"Die Corona-Pandemie hat die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten wie Lesen und Schreiben zum Teil erheblich erschwert", erklärt Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. "Mit dem 'Deutschsommer' nehmen wir alle jene Kinder in den Blick, die hierbei den größten Förderbedarf haben, und bereiten sie systematisch auf die für den Übergang auf die weiterführende Schule so entscheidende vierte Jahrgangsstufe vor. In den vergangenen Jahren hat sich der 'Deutschsommer' zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt."
Doch nicht nur in Hessen findet in diesem Jahr der Deutschsommer statt: Bundesweit werden in 23 Städten Varianten der "Ferien, die schlau machen" angeboten. So können auch in Münster, im Kreis Gütersloh und in Iserlohn Kinder an einem Deutschsommer-Programm teilnehmen.
Konzept und Partner
Dem Deutschsommer liegt ein erfolgreiches Modellprojekt aus Bremen zugrunde, das von der Jacobs Foundation, vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und vom Bremer Bildungssenat initiiert wurde. Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft ergriff 2006 die Initiative zur Durchführung des ersten Frankfurter Deutschsommers und baute das Konzept aus. Der Deutschsommer ist eines von mehreren aufeinander aufbauenden Projekten, mit denen die Polytechnische Stiftung die Beherrschung der Bildungssprache Deutsch fördert.
Der Frankfurter Deutschsommer ist ein Projekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt für die Stadt Frankfurt am Main, dem Dezernat für Bildung, Immobilien und Neues Bauen der Stadt Frankfurt am Main, der Volkshochschule Frankfurt am Main, dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten und dem Stadtschulamt. Unterstützt wird das Programm zudem von der Erhard Kunert-Stiftung, der DZ Bank Stiftung, der Union Investment Stiftung, dem Jugendherbergswerk-Landesverband Hessen e.V., der Rechtsanwalts- & Steuerberatungsgesellschaft Sterlepper und dem Medienzentrum Frankfurt e.V.
Bei Interesse stellen wir Ihnen im Rahmen einer Berichterstattung gerne Pressebilder aus dem Deutschsommer als druckfähige Dateien kostenfrei zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie in diesem Fall und für weitere Informationen zum Projekt Karoline Leibfried: leibfried@sptg.de, 069-789 889-40.
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