Kolleg für junge Talente

Äußeres und inneres Teambuilding

Clara Ebersbach, Hana Ajdin und Valerie Ziegler sind unter den neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kollegs für Junge Talente. Sie berichten über ihre spannenden Erfahrungen in der Herbstakademie, während der sich die Jugendlichen zum ersten Mal treffen und besser kennenlernen konnten.

von Clara Ebersbach, Hana Ajdin und Valerie Ziegler

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Sonntag: Treffen am Bus. Wir kannten uns noch nicht. Aber das war kein Problem, denn innerhalb von Sekunden entstanden fesselnde Gespräche. Wir freuten uns darauf, uns kennenzulernen!

Im Bus wurden die Gespräche angeregt weitergeführt. Während die Nachmittagssonne durch die Fenster schien, vergingen die zwei Fahrtstunden wie im Fluge. Schließlich fuhren wir durch einen kleinen Ort mit vielen Fachwerkhäusern – der totale Kontrast zu Frankfurt! Und kurz darauf war unsere Unterkunft in Sicht: Schloss Buchenau.

Nach dem Beziehen unserer Zimmer stand fest: Das Schloss ist von innen genauso schön wie von außen! Beim Abendessen hatten wir schon vergessen, dass wir uns erst seit ein paar Stunden kannten.

Kennenlernspiele halfen uns außerdem, mehr über die Interessen der anderen Teilnehmer zu erfahren. Nach dem Etablieren der Regeln für die nächsten Tage war das offizielle Programm des ersten Tages beendet. Zeit, den Werwolf rauszulassen. Wir spielten das beliebte Kartenspiel einige Runden in der großen Gruppe und zogen uns dann auf unsere Zimmer zurück. Wer wollte, konnte sich noch weiter unterhalten.

Am nächsten Morgen erhielten wir Lunchpakete, denn es stand eine Wanderung auf dem Plan! Unser Ziel war, uns noch besser kennenzulernen und dabei den hereinbrechenden Herbst zu genießen, begleitet von Wanderführerin Kerstin Pramberger. Wir wanderten in Etappen und hielten immer wieder für Spiele und Übungen an, um die Gemeinschaft zu stärken. Dabei kamen wir zu der Erkenntnis, dass gute Kommunikation der Schlüssel zu einer erfolgreichen Gruppenarbeit ist. Neben Gruppenübungen gab es auch Einzelübungen, bei denen wir schweigend unsere Umgebung wahrnehmen sollten: das Knirschen des Kieses beim Laufen und das Rascheln der Blätter der Bäume.

Auf der Wanderung entstanden Gruppengespräche, die wir noch stundenlang hätten weiterführen können. Es war beeindruckend, wie viele sich an den Gesprächen beteiligten und welche philosophisch anspruchsvollen Themen diskutiert wurden. Man konnte gar nicht anders, als mitzureden.

Zurück im Schloss stand die Geschichte der Stiftung Polytechnische Gesellschaft auf dem Programm. Dafür machten wir es uns auf Decken auf dem Boden bequem. Es war interessant, mehr darüber zu erfahren, welche Rolle die Polytechniker für die Entwicklung Frankfurts spielten und wie die Stadt dadurch bis heute geprägt wird.

Der folgende Tag hatte vor allem Fremd- und Selbstwahrnehmung und die damit verbundene Kommunikation zum Thema. Wir beschäftigten uns viel mit unserem Bild von anderen und wurden dazu eingeladen, uns ein genaueres Bild von uns selbst zu machen. Dazu betrachteten wir als Impuls drei Perspektiven: "The person you think I am", "The person I think I am" und "The person I am". Da wir möglichst nah an unser Innerstes kommen wollten, mussten wir ehrlich sein. Das hielten wir in Form von kreativ gestalteten Plakaten fest.

Im Anschluss wurde unsere Individualität durch ein Gedankenspiel verdeutlicht. Zuletzt ergänzten wir die Plakate, die uns einfangen sollten, Musik lauschend und im stetigen Austausch.

Der Mittwoch stand unter dem Motto “Klarkommen, fokussieren, gelassen bleiben”. Wir zeichneten zunächst in kurzer Zeit Porträts voneinander. Der Input zum Konzept des "Inneren Teams" regte zum Nachdenken darüber an, wie wir es schaffen, allen verschiedenen Stimmen in uns Mitsprache zu gewähren und besser für uns selbst zu sorgen. Im Anschluss beschäftigten wir uns damit, was uns Spaß macht und uns kennzeichnet sowie mit unseren wichtigsten Werten. Außerdem haben wir uns unseren Umgang mit Zeit bewusster vor Augen geführt.

Später ging es in Stations- sowie individueller Arbeit um Selbstorganisation und Zeitmanagement. Themen waren u.a. realistische Zielsetzung, persönliche Energiequellen und Unterstützer sowie unsere verschiedenen Rollen im Alltag.

Nach dem Abendessen spielten wir Gesellschaftsspiele im Gemeinschaftsraum und tauschten uns über unser Leben aus. Gegen 21 Uhr begann dann ein freiwilliger Programmpunkt mit dem Stiftungsteam, in dem das Innere Team, persönliche Erfahrungen sowie der Umgang mit Stress vertieft wurden. Davon inspiriert hinterließen wir liebe Worte in den Notizbüchern der anderen. Insgesamt endete der letzte gemeinsame Abend der Herbstakademie in einer nachdenklichen und liebevollen Atmosphäre.

Der Donnerstag begann mit einer Abschlussreflexion. Wir sammelten, was wir die letzten Tage alles erlebt hatten, und konnten unsere Erwartungen und Wünsche sowie Highlights und Befürchtungen festhalten. Was alle nannten war unsere Wissbegier im Hinblick auf die kommenden Kollegtage.

Insgesamt wurde deutlich, dass wir alle in diesen vier Tagen eine starke Wertschätzung füreinander entwickelt haben.

Danach sollten wir auch ein paar Worte an uns selbst in Form eines Briefes verfassen, den wir vom Stiftungsteam noch pünktlich zu Weihnachten per Post erhalten werden.

Nach dem Mittagessen ging es dann zurück nach Frankfurt. Dort angekommen hegten wir schon nostalgische Gefühle in Bezug auf die Herbstakademie, die schneller vorbeigegangen war, als erwartet. Wir verabschiedeten uns und wünschten einander eine schöne Zeit bis zum Wiedersehen beim ersten Kollegtag. Bis dahin wird uns die Wertschätzung für vergangene und die Vorfreude auf die kommende gemeinsame Zeit begleiten.

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