PHILANTHROPIE FÜR FRANKFURT

»Es ist eine Einladung,
gemeinsam mehr
zu bewegen«

Im Gespräch mit Bettina Trabandt, Leiterin Philanthropie der Stiftung Polytechnische Gesellschaft

19. März 2025 von Elisabeth Brachmann

Teilen

Bürgerschaftliches Engagement hat in Frankfurt am Main eine lange Tradition. Die Polytechnische Gesellschaft e. V., gegründet 1816, war von Beginn an eine treibende Kraft, wenn es darum ging, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und Frankfurt mitzugestalten. Bis heute steht die Stiftung Polytechnische Gesellschaft in dieser Tradition. Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 gab es zahlreiche engagierte Menschen und Institutionen, die sich mit Rat, Tat und auch mit Zustiftungen für die Arbeit der Stiftung engagiert haben.

Mit dem gezielten Ausbau ihres Philanthropie-Engagements wird nun eine neue Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger geschaffen, sich an der Mitgestaltung der Stadt zu beteiligen. Ob wirtschaftliche Innovationen, soziale Ungleichheit, globale Fluchtbewegungen oder der Klimawandel – viele Themen verlangen nach nachhaltigen Lösungen, die nur gemeinsam mit engagierten Partnerinnen und Partnern umgesetzt werden können. Wie das gelingen kann, darüber spricht die neue Leiterin des Bereichs Philanthropie der Stiftung Bettina Trabandt.

Frau Trabandt, wie sind Sie zum Fundraising gekommen?

Bettina Trabandt: Eigentlich war es Zufall. Ich habe Angewandte Kulturwissenschaften studiert, mit Schwerpunkten in Wirtschafts- und Sozialgeographie. Mein erster Job führte mich in die Körber-Stiftung, wo ich in einem Wettbewerbsprojekt für USA-Reisende mitgearbeitet habe. Dort hörte ich 1997 zum ersten Mal von Fundraising. Wenig später entdeckte ich eine Stellenausschreibung beim Deutschen Aussätzigen-Hilfswerk – heute die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe – und bin so in diesem Bereich gelandet.

Mich motiviert es, Menschen für gemeinnützige Anliegen zu begeistern. Nicht alle können oder möchten sich ehrenamtlich engagieren, aber eine Spende oder ein Vermächtnis im Testament bietet eine wunderbare Möglichkeit, unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Besonders schön ist es, wenn Spenderinnen und Spender die Wirkung ihres Engagements direkt erleben – sei es bei einem Projektbesuch oder im persönlichen Austausch. Gerade bei der Stiftung Polytechnische Gesellschaft ist das gut möglich, denn ihre Projekte sind in ganz Frankfurt verteilt und damit meistens nur wenige U-Bahn-Stationen entfernt.

Welche Chancen bietet Fundraising für Stiftungen?

Trabandt: Stiftungen entstehen, weil Menschen oder Institutionen mit ihrem Vermögen langfristige Ziele verfolgen wollen. Diese Werte sollten nicht im Verborgenen bleiben, sondern geteilt werden. Philanthropie bringt Menschen zusammen, die sich für eine Sache einsetzen und gemeinsam eine positive Veränderung bewirken wollen.

Gleichzeitig müssen wir gesellschaftlich umdenken: Die Zahl der Spenderinnen und Spender nimmt insgesamt ab, und es muss unser aller Anliegen sein, wieder mehr Menschen davon zu überzeugen, dass das Miteinanderteilen wichtig für uns alle ist. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie gemeinnützige Organisationen auch in ihrem Testament bedenken können. Dabei ist das ein starkes Motiv: Mit dem eigenen Nachlass weiterhin Gutes zu bewirken und über den Tod hinaus Spuren zu hinterlassen. Davon profitiert jede Stiftung, unabhängig von ihrer Größe – und wir alle als Gemeinschaft. Es ist eine schöne Einladung an Menschen, sich hinter dem Ziel zu versammeln, unsere Gesellschaft zu bereichern und ein Stückchen besser zu machen.

»Testa­mente zugunsten der Stif­tung und Treu­hand­stiftungen unter ihrem Dach sind Formen eines nach­haltigen Enga­gements, mit dem Menschen über ihr eigenes Leben hinaus Herzens­projekte weiter­verfolgen und Gutes bewirken können.« Bettina Trabandt Leiterin Philanthropie
Stiftung Polytechnische Gesellschaft

Welche neuen Möglichkeiten eröffnet das Philanthropie-Engagement der Stiftung für die Frankfurter Stadtgesellschaft?

Trabandt: Die Stiftung hat in den letzten 20 Jahren bewiesen, dass sie auf gesellschaftliche Herausforderungen mit wirksamen Programmen reagieren kann. Unsere Satzung gibt uns zudem die Möglichkeit, auf sehr vielen Gebieten gemeinnützig und zum Wohle aller Frankfurter Bürgerinnen und Bürger tätig zu sein. Doch die Themen, die uns in Frankfurt bewegen, werden nicht weniger. Mit zusätzlichen finanziellen Mitteln können wir bestehende Programme ausbauen, neue Ideen verwirklichen und vielversprechende Projekte Dritter fördern. Es geht darum, nachhaltig in die Stadt zu investieren und Chancen zu schaffen – für Bildung, Teilhabe und Zusammenhalt.

Wie können sich Privatpersonen oder Unternehmen bei der Stiftung im Bereich Philanthropie engagieren?

Trabandt: Unser Wirkungskreis liegt in Frankfurt am Main. Unser Angebot richtet sich an alle, die sich für Bildungsprojekte in der Stadt finanziell engagieren möchten. Unsere Arbeit ist auch eine Einladung an all diejenigen, die die Stadt Frankfurt voranbringen und das Leben sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger verbessern wollen.

Spenden können projektbezogen oder ohne Zweckbindung erfolgen – letztere setzen wir dort ein, wo sie die größte Wirkung entfalten. Wer langfristig etwas bewirken möchte, kann eine Zustiftung in das Stiftungskapital leisten. Das Kapital bleibt erhalten, nur die Erträge fließen in die gemeinnützige Arbeit der Stiftung. Als Stiftung des bürgerlichen Rechts ist sie für die Ewigkeit angelegt, damit wirkt die Zustiftung weit in die Zukunft.

Auch ein Testament zugunsten der Stiftung ist eine Form des nachhaltigen Engagements, mit dem Menschen über ihr eigenes Leben hinaus Herzensprojekte weiterverfolgen und Gutes bewirken können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine eigene Treuhandstiftung unter dem Dach der Stiftung Polytechnische Gesellschaft zu errichten. Dieses Engagement kann selbstverständlich mit dem eigenen Namen verbunden werden – gerne beraten und begleiten wir Interessierte auf diesem Weg.

Wie können Interessierte mit Ihnen ins Gespräch kommen?

Trabandt: Ich freue mich über alle, die sich für unsere Arbeit interessieren – sei es, um mehr über konkrete Programme zu erfahren oder über Möglichkeiten, sich zu engagieren. Unsere Website, der Newsletter und unsere Social-Media-Kanäle bieten einen guten Überblick. Gerne nehmen wir interessierte Personen zu Projektbesuchen mit, damit sie sich ein eigenes Bild machen können – es gibt verschiedene Veranstaltungsformate, um ins Gespräch zu kommen. Gerne einfach bei mir melden – per E-Mail, telefonisch oder persönlich bei uns in der Stiftung.

 

Sprechen Sie mich gerne direkt an.

Bettina Trabandt

Leiterin
Philanthropie

069 - 789 889 - 60
trabandt@sptg.de

Weitere Meldungen

Weitere Meldungen